Afrikakommission

Afrika ? das Sorgenkind der UN

Ein Kontinent der nicht gerade von wirtschaftlichem Wohlstand oder Weiterentwicklung strotzt, sondern größtenteils von Hunger und Armut regiert wird.

Während die heutigen Industriestaaten ihre Entwicklung vorantreiben können, hinken vor allem in Afrika viele Länder diesem Niveau hinterher. Um nun die Probleme von unten her bekämpfen zu können, kommt in diesem Jahr erstmals die Afrikakommission zusammen.

Gemeinsam wollen die afrikanischen Staaten zusammen mit der Weltgemeinschaft an Lösungen aktueller Probleme in Afrika arbeiten. In dieser Kommission soll die Stimme Afrikas hervorgehoben werden in dem das Augenmerk hauptsächlich auf afrikanische Staaten gelegt wird.

In den Debatten der SPUN-Sitzungswoche könnt ihr euch als Delegierte für die Interessen der afrikanischen Länder einsetzen um den Weg zu einem fortschrittlichen Afrika ebnen.



Hallo liebe SPUNer,

ich bin Lisa Zillig, komme aus Düsseldorf und bin 18 Jahre alt. Zurzeit besuche ich das Theodor-Fliedner-Gymnasium und werde voraussichtlich 2011 dort mein Abitur machen. Zu SPUN kam ich über die SPUN-AG an meiner Schule und vertrat in meinem ersten SPUN-Jahr, 2009, Uruguay in der Kommission für Umwelt, Gesundheit und Entwicklung. Total begeistert von der Sitzungswoche, beschloss ich im darauf folgenden Jahr wieder teil zu nehmen, und so vertrat ich bei SPUN 2010 die Volksrepublik China in der UE. Da ich immer noch nicht genug von SPUN bekommen kann, freue ich mich euch jetzt zusammen mit Felix als Vorsitz der neuen Afrika-Kommission begrüßen zu dürfen. Bei Fragen stehe ich euch natürlich gerne zur Verfügung. Ich hoffe wir sehen uns auf der Sitzungswoche 2011 in Bonn in vielen hitzigen Debatten!

Eure Lisa



Liebe SPUN-Teilnehmer,

mein Name ist Felix Backhaus, ich bin 18 Jahre alt und besuche die Jahrgangsstufe 12 des Stiftsgymnasium Xanten. Das erste Mal war ich bei SPUN im Sommer 2010 dabei und vertrat Frankreich als Richter im Internationalen Gerichtshof. Ich war schnell begeistert von der Professionalität dieser UN-Simulation und von dem Engagement aller Teilnehmer. Deshalb freue ich mich nun bei SPUN 2011 im Vorsitzenden-Team größere Verantwortung übernehmen zu können und zusammen mit Lisa die Afrika-Kommission zu leiten. Ich freue mich auf interessante, lebhafte Debatten während der hoffentlich sehr erfolgreichen Sitzungswoche in Bonn. Solltet ihr Fragen oder Probleme haben, könnt ihr euch gerne an mich wenden. Bis dahin, alles Gute und viel Spaß und Erfolg bei den Vorbereitungen!

Euer Felix


Themen

Kampf gegen den Terror

Ein großes Problem des afrikanischen Kontinents ist die stetig zunehmende Präsenz von Gewalt und Terror. Ob dies nun das Ausbreiten von terroristischen Organisationen wie die Al-Quaida, die blutigen Bürgerkriege, Konflikte zwischen Stämmen oder der Terror von Todesmilizen und Rebellen betrifft ? all dies hat meist ähnliche Ursachen. So ist Afrika ein Kontinent, der viele junge Länder umfasst, die als solche erst nach der Kolonialzeit entstanden sind. Jedoch führte die willkürliche Grenzziehung im 19. Jahrhundert durch die Kolonialmächte zur Seperation von Volks- und Sprachgruppen.

Daraus entstanden zum Beispiel Konflikte zwischen Stammesgruppen, wie etwa in Ruanda zwischen den Hutu und Tutsi.

Darüberhinaus herrscht in den meisten Entwicklungsländern eine hohe Arbeitslosigkeit, schlechte hygienische Bedingungen und vor allem hungert ein Großteil der Bevölkerung: Aus der Perspektivlosigkeit resultiert die Akzeptanz für Gewalt und Terror, als Auflehnung gegen Armut und Elend.

Außerdem bietet der afrikanische Kontinent einen idealen Ort für die Ansiedlungen von terroristischen Organisationen oder radikal-islamistischen Gruppen. So sind große Teile weit von politischen Zentren entfernt und da ihnen weder ein funktionierender Staatsgewalt noch interstaatliche Kooperation entgegensteht, wird ihnen ein ungestörtes Arbeiten kaum erschwert.

Doch die Hilfe von den Industriestaaten trägt auch nicht immer die erhofften Früchte, denn pauschal versickern ein Drittel der Spenden und werden dann als Bestechungsgelder oder zur Anschaffung von Waffen missbraucht.

Und der ?Krieg gegen den Terror? löste meist auch nicht mehr als verheerendes Chaos aus.

Jetzt ist es eure Aufgabe als Delegierte eines Afrikanischen Staats für den Wiederaufbau von friedlichen Verhältnissen Lösungsansätze zu finden. Aber auch als Abgesandter einer Veto-Macht könnt ihr euch aktiv am Entwickeln von Maßnahmen beteiligen.

Hierfür gibt es verschiedene Handlungsansätze. Ob dies nun in Form von der Erhöhung von Hilfsgeldern, Unterstützung zum Aufbau souveräner Staaten oder striktes Vorgehen gegen terroristische Organisationen geschieht hängt von euch ab.


Ausbeute von Afrikanischen Staaten

Viele afrikanische Staaten verfügen über bedeutende Rohstoffvorkommen, wie zum Beispiel Gold, Diamanten, Kupfer und Coltan. Außerdem ist Afrika auch wegen seiner großen Landflächen gerade für Industriestaaten interessant. Doch trotz alle dem sind die meisten afrikanischen Staaten immer noch Entwicklungsländer und somit von der ?Ersten Welt? abhängig.

Was die Situation noch verschärft, ist die Ausbeute von afrikanischen Staaten.

So zum Beispiel der Handel mit Blutdiamanten, bei dem unter menschenrechtsverletzenden Bedingungen die begehrten kleinen Kostbarkeiten abgebaut und verkauft werden, oder eine umfangreiche Ressourcenausbeutung zu Ungunsten der afrikanischen Staaten.

Darüberhinaus kaufen einige Länder riesige Flächen in Afrika zu enorm niedrigen Preisen, um dort für die eigenen Länder Landwirtschaft zu kultivieren. Die heimischen Bauern verlieren in Folge den Grund und Boden mit dem sie früher ihre Ernährung gewährleistet konnten; das Geld für den Verkauf fließt jedoch meist in private Taschen.

Außerdem werden die günstigen Arbeitsbedingungen in Afrika, wie zum Beispiel die niedrige Löhne und Produktionskosten (z.B. wegen fehlenden Sicherheitsvorkehrungen) meist schamlos ausgenutzt, sodass es den ?Dritte-Welt-Ländern? erschwert wird sich aus dem Status des Entwicklungslandes fort zu entwickeln.

Aus der andauernden Armut resultieren dann meist Konflikte, die die einzelnen Länder noch zusätzlich schwächen.

Um dem gegen zu wirken müssen Maßnahmen wie das Erstellen von Handelsbedingungen, schärfere Kontrollen von Arbeitsbedingungen oder Reglungen über den Landverkauf gefunden werden. In eurer Verantwortung liegt es nun, für diese Probleme wirksame Lösungen zu finden.


Klärung über den endgültigen völkerrechtlichen Status der Region ?Westsahara?

Die Region der Westsahara befindet sich an der Atlantikküste in Nordwestafrika und ist seit Jahren Schauplatz für einen bereits lang andauernden Territorial-Konflikt.

Bei dem Westsaharakonflikt handelt es sich um einen Konflikt, in dem Marokko und die politisch, - militärische Organisation ?Frente Polisario? Anspruch auf das Gebiet der Westsahara stellen. Während Marokko eine Eingliederung der Region in das eigene Staatsgebiet anstrebt, kämpft Frente Polisario für einen unabhängigen Staat. So hat sie 1976 die Demokratische Arabische Republik Sahara ausgerufen, die jedoch nur von 80 Staaten anerkannt wurde.

Die Vorgeschichte des umkämpften Gebietes reicht bis in die Kolonialzeit zurück.

Ende des zweiten Weltkrieges war das Gebiet unter spanischer Kolonialherrschaft. Im Jahre 1967 erklärte sich Spanien dazu bereit, ein Referendum über die Unabhängigkeit zu lassen, jedoch zögerte Spanien dies immer weiter hinaus, sodass sich eine saharauische Befreiungsbewegung -Polisario- eine bewaffnete Wiederstandsgruppe bildete. Nach langem Hin und Her, bei dem unter anderem der Internationale Gerichtshof der Region das Selbstbestimmungsrecht zusprach, marokkanische Zivilisten in die Westsahara einmarschiert sind und Spanien die Kolonialherrschaft aufgegeben hatte, wurde das Gebiet unter Marokko, die nun zwei Drittel der Westsahara kontrollieren, Mauretanien, die mittlerweile ihren ?Teil? an Marokko abgegeben haben, und der Polisario, die den hinteren Teil des Landes besetzten, aufgeteilt.

Die aktuelle Situation ist immer noch angespannt. Marokko beansprucht weiterhin den größten Teil des Gebietes, doch der größte Teil der Polizei lebt momentan in westalgerischen Flüchtlingslagern.

Am 8. November 2010 trafen sich Vertreter von Marokko und der Polisario zu informellen Gesprächen um über die Zukunft der Westsahara, die jedoch von bewaffneten Unruhen überschattet wurden.

Um nun endlich eine Lösung für die Westsahara zu finden, muss nun entschieden werden, ob der Bevölkerung das Selbstbestimmungsrecht zugesprochen wird und die Westsahara als eigenes Staatsgebiet anerkannt wird, oder ob das Gebiet in den Staatsbereich eines anderen Landes, wie zum Beispiel Marokko, eingegliedert wird. Ausschlaggebend für eine Entscheidungsfindung sind Kommunikation und Kompromissbereitschaft der unterschiedlichen Parteien.