Kommission für Umwelt, Gesundheit und Entwicklung

Die Kommission für Umwelt, Gesundheit und Entwicklung bildet einen Unterausschuss des Wirtschafts- und Sozialrates. Ihre Aufgabe ist es, dringende Problematiken im Zusammenhang mit Umwelt, Gesundheit und Entwicklung zu beseitigen. Hierbei zählen sowohl Thematiken wie Umweltschutz und ökologische Nachhaltigkeit, als auch die Frage zur Schaffung und Erhaltung der Gesundheit zu den Kernpunkten der Arbeit dieser Fachkommission. So ergründet sich beispielsweise international relevante Themen wie die Erhaltung der biologischen Diversität, die Lebensmittelversorgung oder die Urbanisierung.

Dabei im Blick hat die Kommission immer die Notwendigkeit nicht nur international, sondern auch national tragbare Vereinbarungen zu erarbeiten. Dies bedeutet natürlich an manchen Stellen auch, dass einige Staaten ihre nationalen Interessen zurückstellen müssen. Auf der SPUN-Sitzungswoche besteht hier für die Delegierten die Möglichkeit, durch Vereinbarungen und gemeinsames Vorgehen in den Bereichen der Umwelt, Gesundheit und Entwicklung global bedeutsame Fragestellungen einvernehmlich zu lösen.


Themen

Humanitäre Krisen durch Flüchtlingsströme

„Im internationalen Recht wird ein Flüchtling als eine Person definiert, die aus begründeter Furcht, wegen eines Krieges oder einem innerstaatlichen Konflikt aus ihrem Land geflohen ist. Ihre Zahl wird auf 16 Millionen geschätzt.“ (uno-fluechtlingshilfe.de)

Menschen müssen immer häufiger ihre Heimat verlassen, da sie unter unmenschlichen Umständen leben, der Zugang zu Sanitäranlagen oder fließendem Wasser nicht vorhanden ist, sie aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden, in ihrer Heimat Krieg herrscht oder massiv die Menschenrechte verletzt werden. Sie müssen ihre Heimat, ihr Zuhause, verlassen, weil ihr Leben bedroht ist. Besonders viele Menschen fliehen aus Afghanistan, Irak, Somalia, dem Sudan und Kolumbien.

Doch gibt es auch Menschen, die innerhalb ihres Landes auf der Flucht sind. Diese Menschen werden als Binnenflüchtlinge bezeichnet. Darüber hinaus gibt es noch weitere Gruppen von Flüchtlingen. Weltweit gibt es momentan mehr als 43 Millionen Flüchtlinge.

Durch ihre Flucht leiden viele Menschen an Hunger, Durst oder haben keinen Platz zum Schlafen. Sie müssen unter unmenschlichen Bedingungen leben. Oft können sie wegen mangelnder Bildung ihre Zukunft nicht so gestalten, wie sie es sich vorstellen oder wünschen.

Deshalb will die UE sich damit beschäftigen, Wege zu finden, die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Flüchtlinge leben müssen, zu verbessern. Dazu gehört insbesondere auch, inwiefern die Arbeit des UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) verbessert werden kann und von der UE zu unterstützen ist.


Nachhaltige Lebensmittelproduktion

Gerne wird im Lebensmittelsektor, also in der Landwirtschaft sowie in den Lebensmittel verarbeitenden Industrien, das Thema „Nachhaltigkeit“ diskutiert. Es geht dabei zunehmend darum, „ökologisch“ sowie „fair und sozial“ zu wirtschaften.

Unter ökologischen Gesichtspunkten ist erwähnenswert, dass der Lebensmittelsektor zu knapp einem Fünftel an den Gesamttreibhausemissionen beteiligt ist. Der „Product-Carbon-Footprint“, d.h. die Gesamtheit der CO2-Emissionen in der Wertschöpfungskette von der „Rohstoffgewinnung“ bis zum Supermarkt-Regal, ist enorm.

Aber auch im sozialen Bereich spielt der Lebensmittelsektor, der z.B. in Deutschland rund ein Zehntel der Bevölkerung beschäftigt, eine große Rolle. Noch immer werden Bauern vor allem in Entwicklungsländern nicht angemessen bezahlt und das Preisniveau der für die Lebensmittelproduktion notwendigen Rohstoffe ist häufig viel zu gering. Auch Korruption spielt hier eine Rolle und verhindert die gerechte Bezahlung der Arbeiter.

Konzepte der Lebensmittelbranche, ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung nachzukommen, waren bis jetzt das bekannte „Labeling“ von Produkten mit Siegeln und Zertifikaten sowie die mit zunehmender Tendenz angestrebte Orientierung an festgelegten Mindeststandards (vgl. UN-Global-Compact).

Die Tatsache, dass aktuelle Studien darauf hinweisen, dass immer mehr Konsumenten das Thema Nachhaltigkeit beim Kauf beachten und bereit sind, dafür mitunter auch einen höheren Preis zu zahlen, ist dabei vielleicht ein gutes Zeichen für eine positive Entwicklung.


Überfischung der Weltmeere

In den letzten Jahrzehnten ist die Überfischung der Weltmeere zu einem immer größer werdenden Problem geworden. Dies ist nicht nur in der Fischindustrie bekannt, in der die Fänge zurückgehen, sondern besonders in Umweltschutzorganisationen und zunehmend auch in der Öffentlichkeit und in der Presse.

Die Gründe und Erklärungen für die weltweite Überfischung sind dabei zahlreich:

Vor allem hat der technische Fortschritt, zum Beispiel durch industrielle High-Tech-Schiffe mit riesigen Netzen sowie Sonargeräten und digitalen Karten, zu einer größeren Präzision beim Fischen und damit zu einer größeren Fangmenge beigetragen. Auch zunehmender weltweiter Konsum und geringes Konsumenteninteresse beim Kauf von Fisch bezüglich Umwelt-Prüfsiegeln hat dazu geführt, dass mehr als die Hälfte der globalen Fischpopulation an die „biologische Grenze“ befischt worden ist (vgl. WTO-Bericht). Als weiterer Grund für den Rückgang des Fischbestands sind häufig nicht umweltbewusste Fischereitechniken (z.B. die Nutzung von Netzen, in denen Jungefische sterben) zu nennen.

Die Konsequenzen des quantitativen Rückgangs der weltweiten Fischpopulation sind aber nicht nur unter dem Gesichtspunkt beträchtlich, ein schönes und facettenreiches maritimes Ökosystem von verschiedenartigen Fischen erhalten zu wollen. Für viele Menschen ist Fisch die Ernährungsgrundlage, weshalb Überfischung auch in der Welternährung eine entscheidende Rolle spielt.

Ein möglicher Lösungsvorschlag, um den enormen Rückgang des Fischbestandes einzuschränken, ist die Zuchtfischung, welche jedoch viele Probleme mit sich bringt. Erstens könnte die Zuchtfischung nämlich nicht den Fischbedarf der Weltbevölkerung decken und zudem haben Zuchtfische selbst einen enormen Nahrungsbedarf, welcher den Rückgang des Fischbestandes noch weiter beschleunigen würde.

Daher gilt es nun in der UE zu diskutieren, welche Rolle die UNO haben kann, um die Dezimierung und die ineffiziente Nutzung der Fischpopulation als Ressource und zu stoppen.